In den Westalpen rings herum um den Mount Blanc fehlen im Vergleich zum gewohnten Flachland über 4.000 m senkrechte Luftstrecke, in der das UV-Licht gefiltert werden kann. Die UV-Strahlung nimmt etwa um 15% je 1.000 Höhenmeter zu. UV-A und -B sind besonders schädlich für das Auge. In Gletschergebieten besteht zusätzlich UV-C. Ein Schutz für Haut und Auge sind in dieser Höhe zwingend notwendig. Zusätzlich reflektieren Gletscher das Sonnenlicht zurück. Eine Helligkeit von bis zu 100.000 Lux wird ab 3.000 m erreicht. Die UV- und Lichtbelastung kommt somit vom Himmel und vom Boden.
Unsere 120 Mio. lichtempfindlichen Sensoren im Auge sind für eine Helligkeit von maximal 10.000 Lux bestimmt. Obwohl sich unser Auge an Reizstärken von 1 bis 1 Billion anpassen kann, kommt man in den Bergen an die Grenzen der Natur. Die Lichtbelastung am Gletscher führt zu einer Überbelastung von Pupille, Netz- und Bindehaut mit schmerzhafter Augenreizung, Bindehautentzündung und Schneeblindheit. Ein Sonnenschutz für die Augen muss die UV-Strahlen und die Helligkeit absorbieren und zusätzlich kontrastreich wirken. Gletscherbrillen absorbieren bis zu 85% der Helligkeit und blockieren das UV-Licht komplett. Auch seitlich sollte das Auge möglichst geschützt sein. Grau, Braun und Grün, sowie Gelb für einen hohen Kontrast sind besonders gut zur Tönung geeignet.
Für die Haut ist ebenfalls ein hoher Schutz empfehlenswert. Auch wenn bei etwa -10 bis -20°C Gipfelwetter nur das Gesicht nackt ist, muss es besonders geschützt werden. Sonnenbrände sind keine Seltenheit. Es sollte aufgrund der starken UV-Belastung ein wesentlich höherer Lichtschutzfaktor gewählt werden, als man für gewöhnlich verwendet. Einige Gletscherbrillen besitzen auch eine Nasenkappe gegen mögliche Sonnenbrände auf der Nase.